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Dieser Artikel wurde im Katzenmagazin "Katzen Extra", Ausgabe 11/1993 veröffentlicht.


Die Bildquellen erscheinen beim Mouse-Over.


Thaikatze - Thai Cat

Ein neuer Name für eine alte Rasse

Die Geschichte der traditionellen Siamkatze


Thaikatze sealpoint, Bildquelle: © Cattery: Thaikatzen-vom-blauen-halbmond
Thaikatze, seal-point, geboren 07/2010

 

"Thaikatze" oder "Thai Cat" ist der neue Name für die authentische, klassische, traditionelle Siamkatze. Der Name "Thaikatze" entstand Anfang der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts, nachdem die damaligen Siamkatzen von den Züchtern einen Twiggy-Typ verpasst bekamen. Vielen Katzenfreunden missfiel der extreme Typ der  modernen Siamkatzen und sie wünschten sich den alten, traditionellen Typ der Siamkatze zurück. Also ist die Geschichte der Thaikatze im Grunde genommen die Geschichte der Siamkatze.

 

Die Geschichte der Point-Katzen aus Siam

Wenn die Legende die Wahrheit sagt, lebten im vorigen Jahrhundert helle Katzen mit dunklen Abzeichen im königlichen Palast von Siam. Man sah diese Tiere aber auch in buddhistischen Tempeln bei religiösen Zeremonien. Bemerkenswert ist, dass es nur wenige Katzen mit dieser besonderen Zeichnung gab, während Katzen gleichen Typs ohne Abzeichen die Straßen von Siam bevölkerten und nichts Besonderes waren. Es heißt, dass die königlichen Katzen niemals verkauft wurden, sondern nur ab und zu an hochgestellte Persönlichkeiten vom König von Siam selbst verschenkt wurden.

 

 

Thaicats

Die Siamkatze wird schon in dem "Katzenbuch Gedichte" beschrieben, einem siamesischen Manuskript aus der Zeit zwischen 1350 - 1767, das in der Thailändischen National Bibliothek aufbewahrt wird. Siam wurde 1939 in Thailand umbenannt. Im Manuskript heißt es: "Eine Katze mit sehr blassem Fell und dunklen Abzeichen an den Pfoten, Ohren, am Schwanz und im Gesicht".

 

Siamkatzen in England

Authentisch ist, dass Mr. Own Gould, britischer Generalkonsul in Bankok, im Jahre 1884 zwei helle Katzen mit dunklen Abzeichen von Siam nach Großbritannien brachte. Pho und Mia konnte man 1885 auf der Katzenausstellung in London bewundern.

 

Andere Dokumente wollen beweisen, dass Siamkatzen bereits auf der ersten Katzenausstellung der Welt gezeigt wurden. Diese Show fand am 16.07.1871 im Londoner Cristal Palace statt und wurde jedes Jahr wiederholt bis 1936 die Halle abbrannte. Damals unterschied man zwischen Langhaar- und Kurzhaarkatzen, britischen und fremdländischen Katzen und zwischen einigen Farbschlägen wie blau, weiß, schwarz und Tabby-Katzen.

 

Thaikatze seal-point, Bildquelle:  © Cattery: cats4you
Thaikatze seal-point

 

Dokumente von dieser Show berichten über " unnatürliche albtraumhafte Katzen" und es ist anzunehmen, dass sich diese Darstellungen auf die schlanken Körperproportionen der Siamkatzen beziehen. Diese Schilderung, der man in der europäischen Katzenliteratur immer wieder begegnet, muss eine ganz besondere Bedeutung haben. Man würde doch nicht von "unnatürlich albtraumhaften Katzen" berichten, wenn diese Tiere so ausgesehen hätten wie die Katzen der Briten. Deshalb ist anzunehmen, dass die eleganten Körperproportionen in Verbindung mit der besonderen Fellzeichnung zu dieser Beschreibung Anlass gegeben haben. Noch heute bezeichnen die Briten elegante Katzen mit "Foreign type" (fremdländischer Typ).

 

Außergewöhnliches war und ist in der Cat Fancy schon immer gefragt, und so fanden sich für die "fremdländischen" Katzen schnell Liebhaber.

Man unterschied zwischen der

"Royal Cat of Siam",

einer Katze mit hellem Körper und dunklen Abzeichen und

der deutlich dunkleren, etwas rundköpfigen Katze, die man

"Chocolate Siam"

nannte. Möglicherweise kann es sich hier um eine Farbe gehandelt haben, die man heute bei den Tonkanesen sieht.

Tonkanesen nennt man auch

 "Golden Siam".

Die Abzeichen sind kräftig gefärbt, aber der Kontrast zwischen Körper- und Abzeichenfarbe ist ziemlich schwach. Der Name Tonkanese oder auch Tonkinese bezieht sich auf eine im nördlichen Teil von Vietnam gelegene Provinz, die später Bac-bo genannt wird.

 

Durchgesetzt hat sich der heller gefärbte langköpfige Typ mit dem "Mardergesicht" (marten-face), die Royal Cat of Siam in der Farbe Seal-point.

 

 

Thaikatze seal-pont, geb. 01/2007, Bildquelle:  © Cattery: Traditionelle-siamesen
Thaikatze seal-point, geb. 01/2007

 

Im Jahre 1892 entstand der erste Standard für die "Royal". Der erste Siam Champion hieß Wankee und war ein Hong Konk-Import.

Im Jahre 1902 formulierte der britische "Siamese Cat Club" einen neuen Standard für die Royal Siamese Cat - wieder nur in der Frabe Seal-point. Zwar wurde bereits im Jahre 1896 auf einer Londoner Cat Show eine Blue-Point gezeigt, aber die Richter wußten nicht, wie sie diese neue Farbe einschätzen sollten.

Im Jahre 1936 erkannte der britische Dachverband GCCF, The Governing Council of the Cat Fancy, endlich die Blue-Points an. 1950 folgten die Chocolate-Points, 1960 die Lilac-Points und 1966 die Red- und Cream-Points sowie die Tabby-Points.

Die Siamkatze wurde zur Modekatze. Im Jahre 1961 sollen 75 % aller in Großbritannien registrierten Katzen Siamkatzen gewesen sein.

 

Siamkatzen in Amerika

In Amerika wurde die erste Siamkatze im Jahre 1879 registriert. 1909 wurde der erste amerikanische Siam-Club gegründet: "The Siamese Cat Society of Amerika". Er entwarf 1914 den ersten eigenen Standard. 1927 wurde der Standard modifiziert und die neue Form wurde im gleichen Jahr vom amerikanischen Dachverband CFA, Cats Fanciers Association, anerkannt. Ein weiterer überarbeiteter Standard wude mit Hilfe von Virginia Cobb und dem National  Siamese Cat Club festgelegt,  der nun die Farbe Blue-Point anerkannte. Mr. E. Keeler, ein Genetiker an der Harvard University hatte die genetischen Hintergründe erforscht. Es ist nicht auszuschließen, dass die Korat-Katze der Vorläufer der Siam blue-point ist. Korat ist eine Provinz im Osten von Siam bzw. Thailand.

 

Die Apfelkopf-Siam (Applehead Siamese), von der viele Leute glauben, dass sie die Original-Siam sei, ist wahrscheinlich eine Kreuzung zwischen Siamkatze und amerikanische Kurzhaarkatze.

Die ersten echten Siamesen waren nämlich klein und zierlich, mit marderähnlich spitzen Gesichtern, großen Ohren und tiefblauen Augen. Der heutige Standard der Siamkatzen folgt der natürlichen Tendenz der Rasse und ist einfach eine "verfeinerte Version der ersten Siamkatzen" (M.D. Wilson, Encyclopedia of American Cat Breeds).

 

Thaikatze seal-point, Bildquelle:  © Cattery: Siamcats4you
Thaikatze seal-point

Ursprünglich waren Siamkatzen nur in den Farben Seal-point und Blue-point anerkannt. Um Red-Points oder Tabby-Points zu erhalten, war es erforderlich, rote bzw. getigerte Hauskatzen einzukreuzen. In Amerika sind sich die großen Dachverbände wie CFA, ACFA oder TICA bis heute nicht einig, ob sie diesen Kreuzungen den Namen "Siam" geben sollen. Einige Verbände nennen nur die Seal-, Blue-, Chocolate- und Lilac-points "Siamesen", während alle andersfarbigen wie Red-, Cream-, Tortie- und alle Tabby-points "Colourpoint Shorthair" genannt werden, obwohl sie alle genau denselben Standard haben.

 

Das Orange-Gen, das für die Red-Point-Zeichnung verantwortlich ist, wurde eingekreuzt, weil man sich dadurch eine hellere Körperfarbe erhoffte. aber leider zeigten die ersten Siamkatzen mit roten oder cremefarbenen Abzeichen deutliche Tabbyzeichnug an den Points. Der Standard erlaubt aber bei einfarbigen Point-Katzen keine Tabbystreifen.

 

Große Probleme gab es auch durch die Geisterzeichnung am Körper der Tabby-Points, die der Standard nicht erlaubt. Noch heute gibt es Züchter, die nicht wissen, dass der Genotyp für Ticked-Tabby dieses Problem lösen kann.

 

 

Thaikatze sealpoint, Bildquelle:  © Cattery Siamcats4you
Thaikatze seal-point

Siamkatzen in Deutschland

An dieser Stelle möchte ich Frau Margarete Lorscheid das Wort überlassen, die viele Jahre lang das Zuchtamt des ältesten deutschen Katzenverbandes innehatte:

 

"Fünf Jahre nach der Gründung des 1. Deutschen Angorakatzen-Schutz- und Zuchtvereins wurden 1927 die ersten importierten Siamkatzen in einem Zuchtbuch erfasst."

 

Gewiss geschah dieses nicht ohne Ehrfurcht, wurden doch diese Tiere in ihrem Ursprungsland Siam als Inkarnation einer Menschenseele vergöttert und sorgsam gehütet und gepflegt.

 

Siamesische Katzen waren in den zwanziger Jahren eine kostbare Rarität. Nur wenige Liebhaber wagten sich an die Zucht dieser seltenen Exoten.

Auffallend ist an den ersten Eintragungen die genaue Farbbezeichnung der Tiere und ob ein langer Schwanz, ein kurzer Knotenschwanz oder sogar ein Stummelschwanz vorhanden ist. Die meisten Tiere werden als Siam-Königskatze erwähnt, langschwänzig, rahmfarben, sandfarben, sahnefarben, rehfarben. Die Siamkatze, die als Tempeltyp bezeichnet wird, ist dunkelrehfarben mit Knoten oder Stummelschwanz. Fast immer kommt sie aus dem Zoo. Ich fand Eintragungen aus den Zoologischen Gärten Berlin, Frankfurt und Paris.

In unserem 1. Siam-Zuchtbuch sind etliche Direktimporte aus Siam und Indochina eingeschrieben, und diese sind nicht mit Knoten- oder Stummelschwanz erwähnt. Die Folgerung liegt nahe, dass in den Zoos über Jahre hinaus mit sehr verwandten Tieren gezüchtet wurde und die Degeneration zeigte sich in den hässlichen verkrümmten Schwänzen (nachweisbare Direktimporte aus Siam, die ich in den späteren Jahren selbst sah, waren alle langschwänzig.)

Diese sorgfältigen Beschreibungen der ersten Importtiere sind darum so wertvoll, da die Tiere alle erst im Erwachsenenalter eingeschrieben wurden."

 

 

Thaikatze chocolate-point, geb. 04/2009, Bildquelle:  © Cattery Traditionelle-Siamesen
Thaikatze chocolate-point, geb. 04/2009

 

Bis 1958 galten Knickschwanz und Schieläugigkeit als rassetypische Echtheitsmerkmale. Dann wurde jedoch der Standard überarbeitet und die vorgenannten Erbfehler wurden ausdrücklich als Fehler vermerkt.

 

Die Siamkatze kam auch in Deutschland in Mode. Der neue Standard erlaubte den Züchtern die Entwicklung des Twiggy-Typs. Mit Unterstützung der Richter, die den Standard allzu genau auslegten, entstand eine extravagante Katze, die nur von einer kleinen Anzahl Züchtern gewollt und geliebt war:

Extrem langer Körper, auffallend langer, keilförmiger Kopf, langer, superdünner Peitschenschwanz.

So sah die Katze aus, die auf Ausstellungen den ersten Preis gewann.

 

Waren in den 70er Jahren siebzig bis achtzig Siamkatzen auf einer einzigen Ausstellung anwesend, galt das nicht mehr für die achtziger Jahre. In den neunziger Jahren sind die Ausstellungen, auf denen keine einzige Siamkatze ausgestellt wurde, keine Seltenheit.

Aber es gibt einen Ersatz:

Die neue "alte" Siam ist wieder da und nicht selten ist die Anzahl der ausgestellten Katzen des "alten" Siam-Typs auf einer Show heute höher als die des modernen Typs. Nur leider hat die Siam des traditionellen Typs in den autonomen Katzenvereinen noch keinen einheitlichen Namen. In Ausstellungskatalogen sind sie eingeschrieben als Thaikatze, Siam-Thai, Siam traditionell oder Siam klassisch.

 

Thaikatzen, Bildquelle: © Cattery Siamcats4you
Thaikatzen, seal-point und lilac-point

 

 

... Und plötzlich ist sie wieder da - wie Phönix aus der Asche.

Wie konnte das passieren?

 

Eine stattliche Anzahl von Züchtern hatte den Trend zur Twiggy-Siamkatze einfach nicht mitgemacht. Weil sie auf Ausstellungen doch nichts mehr gewinnen konnten, haben sie den von ihnen so geliebten Typ "schlank, elegant aber nicht extrem" mehr oder weniger im Verborgenen gezüchtet.

 

Ende der 80er Jahre gab es eine Gruppe von Züchtern, die dem überschlanken Twiggy-Siamkatzentyp ganz öffentlich  die kalte Schulter bot. In Illustrierten machten sie auf sich aufmerksam, annoncierten ihre "alte" Siamkatze und suchten neue Freunde für ihre "unmodernen" Katzen. Die Reaktion war überwältigend.

Thaikatze, Siam Traditionell, geb. 01/2008,  Bildquelle: © Cattery Traditionelle-Siamesen
Siam Traditionell - Thaikatze, seal-point, geb. 02/2008

 

 

 

 

 

1989 wurde unter Federführung von

Frau Petra Theiss-Schmidt (traditionelle-siamesen.de)

die Interessen-Gemeinschaft "Siam alter Typ"

gegründet.

 

Eine Katzenzüchterin aus Gießen trat der IG "Siam alter Typ" bei mit ihrem "Siamese Traditional". Von dieser Züchterin, die Mitglied in dem amerikanischen Katzenclub "The Traditional Cat Assosiation, Inc. war, bekam man die Standards "Siamese Traditional" und "Siamese Classic".

In den freien Katzenvereinen wurden ab und zu "alte" Siamesen ausgestellt, die nach den zuvor genannten Standards beurteilt wurden.

Die IG "Siam alter Typ" trat an die WCF mit der Bitte um Anerkennung der "alten" Siamkatze.

1991 verabschiedete die WCF den neu erstellten Standard für die traditionellen Siamesen und gab diesen Katzen den Namen "Thaikatzen".

 

Thaikatze sealpoint, Bildquelle:  © Cattery Thaikatzen-vom-blauen-halbmond
Thaikatze, chocolate-point, geboren 04/2007

 

Aber leider war der Standard nicht so formuliert, wie die Züchter sich es vorgestellt haben. Die größten Probleme gab es mit der Kopfform. Der WCF-Standard schreibt einen "schön gerundeten Kopf" vor. Nimmt man alle Katzenstandards der Welt etwas genauer unter die Lupe, so stellt man fest, dass allein bei den Persern und bei den Britisch oder Amerikanisch Kurzhaarkatzen ein runder Kopf erwünscht wird. Eine Kopfform, die nur zu besonders kompakten, gedrungenen Katzen passt.

Aber so wollten die Züchter des klassischen Siamtyps ihre Katzen nicht haben. Die Katzen sollen elegant und schlank sein - aber nicht extrem lang. Die Kopfform soll keilförmig sein, aber nicht lang keilförmig und auch nicht rund.

Um den WCF-Standard mit seiner runden Kopfform möglichst schnell nahe zu kommen, kreuzten nämlich ganz schlaue Züchter Britisch-Kurzhaarkatzen und Exotic-Shorthair mit Pointzeichnung ein. Und der Krach war vorprogrammiert.

 

Im Laufe der Jahre wurde Standard der Thaikatzen mehrmals modifiziert.

Vergleichen Sie hier den ersten Thaikatzen-Standard aus dem Jahre 1991 mit dem Standard aus dem Jahre 2010.

 

Thaikatze, Bildquelle:  © Cattery Thaikatzen-vom-blauen-halbmond
Thaikatze chocolate-point, geboren 06/2009

 

 

Thaikatze & Siamkatze - Rassekatzen-Standards im Vergleich:

 

1991 - der erste WCF-Standard der Thaikatze

2010 - der überarbeitete WCF-Standard der Thaikatze

2010 - der WCF-Standard der Siamkatze

 

 

 

Thaikatze

 

WCF-Standard

 

1991

 

 

Thaikatze

 

WCF-Standard

 

2010

 

Siamkatze

 

WCF-Standard

 

2010

Körper

Mittelgroß bis groß, solide Statur mit gut entwickelter, kräftiger Muskulatur, solide Erscheinung mit guter Struktur vom Brustkasten bis hinauf zum Steiß.

Der Körper ist mittelgroß und muskulös, aber noch schlank und elegant, weder gedrungen, noch zu lang.

Die mittelgroße, elegante Katze ist schlank und muskulös. Der Körper ist lang gestreckt und geschmeidig. Der Brustkorb und die Schultern sind nicht breiter als die Hüften.

Nacken

Der Nacken ist mittel bis kurz in der Länge, muskulös und kräftig

 

Der Hals ist lang und schlank.

Beine

Muskulöse Beine, die in der Länge exzellent proportioniert sind zum Körper

Die Beine sind mittellang

Die Beine sind lang und schlang

Pfoten

Die Pfoten sind leicht gerundet

Die Pfoten sind gerundet

Die Pfoten sind zart und oval

Kopf

Schön gerundeter Kopf, der von keiner Seite flach oder eingefallen sein darf. Stirn, Wangen und Profil haben kräftige Konturen. Im Profil befindet sich eine sanfte Kurve. Die Nase hat eine leichte Einbuchtung, die sich vorzugsweise in Augenhöhe befindet, nicht unterhalb der Augenlider. Ein Stop ist nicht erlaubt. Die Schnauze darf nicht eckig sein, sondern leicht gerundet, auch nicht spitz. Sie muss klar und wohl-proportioniert sein, exzellent entwickelt, so dass sie die rundlichen Konturen des Kopfes hervorhebt. Kinn und Nasenspiegel bilden eine gerade Linie.

Der Kopf ist ein gemäßigter Keil mit sanft gerundeten Konturen.

Das Profil ist leicht geschwungen, mit einer sanften Einbuchtung in Augenhöhe, Kinn und Unterkiefer sind kräftig, die Schnauze ist gerundet.

Der Kopf ist keilförmig. Der Keil beginnt an der Nase und verbreitert sich zu beiden Seiten in geraden Linien zu den Ohren.

Die Nase ist lang und gerade, die Stirn flach. Das Profil ist leicht konvex.

Die Schnauze ist fein, das ausgeprägte Kinn verläuft in einer vertikalen Linie zur Nasenspitze.

Augen

Bei den Augen hat das Oberlid die Form eines längs geschnittenen Halbmondes. Das Unterlid hat die Form einer vollen, runden Kurve. Der Augenaußen-winkel ist höher platziert als der Augeninnen-winkel (mandelförmig). Mittlere Größe, weiter Abstand

Die Augen sind groß, das obere Lid ist mandelförmig, das untere leicht gerundet. Sie sind etwas schräg gestellt

Die Augen sind mandelförmig und leicht schräg gestellt, so dass eine Harmonie mit der Keilform des Kopfes entsteht. Der Abstand zwischen den Augen beträgt nicht weniger als eine Augenbreite.

Augen-farbe

Reine, klare Farbe in leuchtend tiefem Blau.

Die Farbe ist ein ein intensives Blau

Die Farbe ist ein intensives Blau.

Ohren

Die Ohren haben eine mittlere Größe, sind breit an der Basis, innen etwas gerundet. Platzierung der Ohren mehr an der Seite als auf dem Kopf. Ganz leichte Ohrbüschel sind erlaubt.

Die Ohren sind mittelgroß. Sie sind breit am Ansatz mit leicht gerundeten Spitzen und sie sind weit auseinander platziert

Die Ohren sind sehr groß mit breiter Basis und zugespitzt. Sie sind so gesetzt, dass sie die Außenseiten des Keils verlängern.

Schwanz

Der Schwanz ist von mittlerer Länge, aber gut in Proportion zum Körper, etwas breiter an der Basis, spitz zulaufend.

Der Schwanz ist mittellang und verjüngt sich leicht.

Der Schwanz ist sehr lang, peitschen-förmig, dünn am Ansatz und endet in einer Spitze.

Fell

Felltextur: Fest anliegend, aber nicht flach

Das Fell ist kurz und glänzend, eng am Körper anliegend. Es besitzt eine seidige Textur und keine Unterwolle

Das Fell ist sehr kurz, glänzend und eng am Körper anliegend. Es besitzt eine seidige Textur und keine Unterwolle.

Fellfarbe

Abzeichen:

Maske – Ohren – Beine und die Füße – Schwanz.

Die Abzeichenfarbe soll so einheitlich wie möglich sein.

Die Maske ist durch Farbspuren mit den Ohren verbunden. Die Maske bedeckt das ganze Gesicht, auch die Schnurrhaar-kissen. Die Maske soll nicht auf den Schädel hinauslaufen.

 

Farbe:

Gleichmäßig, leichte Schattierungen an den Flanken sind erlaubt. Guter Kontrast zwischen der Farbe der Abzeichen und des Körpers.

Die Thai ist eine Pointkatze mit Siam-Abzeichen und in allen Pointfarben ohne Weiß anerkannt.

Die Siamkatze ist eine Pointkatze und ist in allen Farben ohne Weiß anerkannt.

 

 

Seit 2009 ist die Thai Cat auch bei der TICA anerkannt.

Farben: alle Point-Farben, solid points, tabby-, tortie-, torbie-points,

keine Weißscheckung.

 

Bei der WCF ist neben den zuvor genannten Farben auch der Farbschlag "Foreign White" anerkannt.

 

Den Farbschlag "Foreign White" sollte man meines Erachtens besser nicht in die Thaikatzenzucht einbringen.

 

Weiß man doch schon seit mehr als 100 Jahren, dass das W-Gen nicht nur weißes Fell verursacht. Das W-Gen verursacht auch Taubheit, und zwar - statistisch gesehen - bei mehr als 20% der weißen Katzen, die mischerbig am W-Genort sind, also den  Genotyp Ww haben (ein Elternteil farbig, ein Elternteil weiß). 

Dabei ist es völlig ohne Bedeutung, ob im Genotyp der weißen Katze das Gen C für volle Farbausprägung oder die Allele cs für Teilalbinismus (Siam-Abzeichen ) vorhanden sind.

Katzen züchten heißt auch, Verantwortung zu übernnehmen.

20 % weiße taube Kitten - das sind 20% taube Katzen zu viel.

 

Lesen Sie zu dem Thema "Taubheit bei weißen Katzen" die Doktorarbeit von Dejan Cvejic aus dem Jahre 2009.

Die Dissertation ist in englischer Sprache verfasst, aber die Zusammenfassung (Seite 52) ist in deutscher Sprache.

 

Leider gibt es in dieser modernen Zeit immer noch zu viele verantwortungslose Katzenzüchter, die das Problem der Taubheit völlig ignorieren, bagatellisieren und schönreden. Dabei kann sich jeder im Internet über das Thema "Taubheit bei weißen Katzen" ausreichend informieren.

 

Lesen Sie zum Thema "Taubheit" auch meinen Artikel über weiße Katzen.

 

 

März 2015 - Nachtrag zu diesem Artikel - zwischen den beiden Linien.

 

Zum vorläufigen Standard der Thaikatze in der FIFé - THA

 


Standard Thaikatze - FIFé (ab 2015)

Allgemein
  Die ideale Katze ist pointed und stammt von den natürlich pointed Katzen aus Thailand ab
 Kopf Form, Größe

Modifizierter Keil von mittlerer Größe.

Länger als breiter, von mittlerer Breite

  Stirn, Schädel

Die Stirn ist flach und lang.

Der Schädel ist leicht gewölbt

  Profil

Das Profil zeigt eine sehr leichte Einbuchtung auf Höhe der Augen und es gibt eine leichte Abwärtskurve an der Nasenspitze

  Wangen

Am Ansatz der Schnauze sind die Wangen leicht nach innen gekrümmt.

  Kiefer

Mittellang bis etwas länger, stumpf, keilförmig

  Kinn

Kräftig, auf einer senkrechten Linie mit der Nasenspitze

 

Ohren

  Größe &

  Form

Mäßig groß

Breit am Ansatz mit ovalen Spitzen

sehr leicht behaart

 

Ohren

 ..Platzierung

Mittelhoch. Die Außenlinien der Ohren folgen den Linien des Kopfes bis zum Kinn

 

Augen

... Größe

Mäßig groß

 

Augen

... Form

Oval


Augen

... Platzierung

Mehr als eine augenbreite auseinander und leicht schräg gesetzt

 

Augen

... Farbe

intensives, tiefes Blau

Körper

Größe

Mittelgroß

 

Körper

... Form

Der Körper ist

eineinhalbmal so lang wie die Höhe der Beine

 

Muskulatur,

Knochenbau

Mittlerer Knochenbau.

Kräftig aber nicht schwer gebaut.

Schwerer als das Aussehen andeutet

 

Hals

Mittlere Länge und Festigkeit

 

Brust

Mittlere Tiefe in Brust und Flanken

 

Beine

Elegant, mittelhoch

 

Pfoten

Oval

 

Schwanz

... Länge

Wenigstens so lang wie der Körper,

von der Schulter bis zum Ansatz des Schwanzes

 

Schwanz

... Form

zu einer gerundeten Spitze zulaufend

Fell

Fell

... Länge

Kurz

 

Fell

... Qualität,

Textur

Fein, glänzend, seidig und glatt anliegend.

Leichtes Unterfell

 

Farben:

Pointed und Tabby Pointed

Kein Farbschlag "Foreign White", Genotyp: W-/cscs

 


Thaikatze blue-point, geb. 03/2008, Bildquelle: ©  Cattery. Traditionelle-siamesen
Thaikatze blue-point, geb. 03/2008

Katzen mit extremen Kopf- und/oder Körperformen konnten sich noch nie über  einen längeren Zeitraum auf den Bühnen der Katzenshows durchsetzen. Und das ist auch gut so.

 

Ich wünsche der Thaikatze, dass sie so bleibt, wie sie ist:

eine elegante Point-Katze ohne Extreme.

 

 

 

Wirklich schöne  antike Fotos von Stars und deren Siamkatzen habe ich auf der Website von blackandtansiamese.com gefunden - auf jeden Fall einen Klick wert.

 

Thaikatze, Bildquelle: (c) Silvia Born by Cattery Thaikatzen-vom-blauen-halbmond
Thaikatze lilacpoint, geboren 04/2007, Foto © Silvia Born

 

 

 

 

 

 

Diesen Artikel über

die Thaikatze

(abgesehen von einigen Updates)

habe ich 11/1993

für das Katzenmagazin 

"Katzen Extra" geschrieben.

 

 

 

 


Für die Bereitstellung der Fotos von Thaikatzen aus ihrer Cattery oder Zucht bedanke ich mich sehr herzlich bei:

  • Petra Theiss-Schmidt, Cattery of old Royal Siam
  • Silvia Kraus, Cattery von der Mozarthöhe
  • Martina Matschinsky, Cattery vom Blauen Halbmond

 

 

Thaikatze chocolate-point, geb. 06/2009  Bildquelle: © Cattery Thaikatzen-vom-blauen-halbmond
Thaikatze, chocolate-point, geb. 06/2009

 

©Birgitta Kuhlmey 

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