Rasseportrait - "Somali-Katzen" von Birgitta Kuhlmey




Für Katzen Extra Spezial habe ich 1993 diesen Artikel geschrieben:

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"Somali-Katzen" von Birgitta Kuhlmey
Rassebeschreibung, Katzen Extra Spezial, Ausgabe 01/94. Der rote Fuchs unter den Katzen.
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Somali-Katze wildfarben, Cattery on Tiptoe
Somali-Katze ♀ wildfarben, * 2002, Bildquelle: Cattery on Tiptoe

Abessinischer Adel - die Somali-Katze

Die Somali-Katze sieht aus wie eine Abessinier-Katze mit halblangem Fell. Berühmt ist die Somali-Katze wegen ihres charakteristischen Tickings, verbunden mit der warmen, rotbraunen Farbe des Haarkleides. Geliebt wird sie wegen ihrer individuellen Persönlichkeit. 

Die Somali-Katze ist eine sehr lebhafte Katze, vorwitzig, aufmerksam, liebevoll, amüsant, sehr intelligent und äußerst charmant. Über ihren Ursprung gibt es nur Vermutungen - aus Somalia stammt sie jedenfalls nicht. Ihren Namen bekam die Somali-Katze von amerikanischen Abessinierzüchtern. Er soll die nahe Verwandtschaft mit den Abessiniern dokumentieren: Somalia ist ein Nachbarland des früheren Abessiniens.

Nicht selten waren rezessive Gene Ursache für die Entstehung neuer Rassen. Die Somali-Katze ist ein klassisches Beispiel dafür. Die Eltern der halblanghaarigen Somali-Katzen waren kurzhaarige Abessinier.
Im Grunde genommen stellt die Somali-Katze keine neue Rasse dar.
Diese selbstbewusste, charmante Katze mit dem zauberhaften Wesen
ist lediglich die langhaarige Version der Abessinier-Katze, eine der ältesten Rassekatzen.

 

Somali-Katze  ♂ wildfarben, * 2009, Bildquelle: Cattery Kalahari-Sun
Somali-Katze ♂ wildfarben, 1,5 Jahre alt, * 2009, Bildquelle: Cattery Kalahari-Sun

Die halblanghaarigen Abessinier waren unerwünscht!

 

In den USA und in Kanada fielen in den 50er Jahren immer öfter Kätzchen mit halblangem, weichem Fell auf, die aus Würfen von kurzhaarigen Abessinier-Katzen aus Champion-Zuchtlinien hervorgingen. Natürlich waren die Züchter, die durch Linienzucht versuchten, den Typ der Abessinier-Katzen festzulegen, unglücklich, diese halblanghaarigen Tiere in ihren Linien zu finden. Gewöhnlich wurden sie einfach ignoriert, und ohne viel Aufsehen zu erregen als Liebhabertiere abgegeben.

Zur Erklärung dieses Phänomens gibt es unterschiedliche Ansichten:

 

Um die Jahrhundertwende (vom 19. zum 20. Jahrhundert), als die Abessinierzucht in der Entwicklung war, waren Kreuzungen mit der in England beheimateten Bunny-Cat nicht selten. Aus solchen

Kreuzungen entstanden auch die Chinchilla-Abessinier.

Bunny-Cats gab es sowohl in kurzhaariger als auch in langhaariger Version.
Es ist denkbar, dass schon damals das Langhaar-Gen in diverse Abessinierlinien eingebracht worden ist.

 

Eine andere Möglichkeit stellt die Zeit während des 2. Weltkrieges dar. Die Bombenangriffe auf England haben dem Land und natürlich auch der Katzenzucht schweren Schaden zugefügt. Die wenigen Abessinier-Katzen, die noch im Lande waren, wurden auch mit Katzen unbekannter Herkunft gepaart, um die Rasse vor dem Aussterben zu bewahren.

Aus dieser Zeit, nämlich aus dem Jahre 1942, stammt auch Mrs. Mews, die Abessinierkatze unbekannter Herkunft von Mrs. Roverdale. Aber darüber berichte ich später. 

 

Somali-Katze wildfarben, Cattery Kalahari-Sun
Somali-Katze ♀ wildfarben, 12 Wochen alt, * 2010, Bildquelle: Cattery Kalahari-Sun

Der erste Somali-Kater in Kanada

 

1963 erlaubte sich eine kanadische Aby-Züchterin einen Scherz mit ihrem Freund, Ken McGill, einem All-Breed Richter der Canadian Cat Association. Sie platzierten einen Somali-Kater, den sie als Abessinier gemeldet hatte, in den Richterkäfig. Als Mr. McGill die Katze herausnahm, um sie nach dem Standard zu beschreiben, war er überrascht, eine halblanghaarige Abessinier-Katze in seinen Händen zuhalten. Er war von dem Charme des Tieres begeistert und bat die Besitzerin, ihm den Kater zu verkaufen, damit er mit dem Tier züchten könne. Dieser Kater, Ken"s May-Ling Tutseita of Dunedine, wurde der Stammvater der ältesten kanadischen Somali-Linien.

 

Somali-Katzen in den USA

 

1967 begann in den USA die Geschichte der Somali-Katzen mit dem Asyl-Kater George. Irgendjemand brachte George in das Tierheim von New Jersey, in dem die amerikanische Abessinierzüchterin Evelyn Mague als freiwillige Helferin arbeitete. Sie erkannte sofort, dass der Kater ein Abessinier mit halblangem Fell war. Von der Existenz dieser Katzen hatte sie schon gehört, aber sie hatte noch nie ein solches Tier gesehen. George wurde kastriert, und man fand ein liebevolles Zuhause für ihn. Mrs. Mague konnte dieses besondere Tier nicht aus ihrem Gedächtnis verbannen und versuchte, seine Herkunft herauszufinden. Sie war sehr überrascht, als sie bemerkte, dass beide Eltern von George in ihrem eigenen Zwinger lebten. Der Vater von George war ein Abessinier aus ihrer eigenen Zucht. Seine Mutter war ebenfalls eine Abessinierin, die sie erst vor kurzer Zeit gekauft hatte. Aus diesem Paar züchtete Mrs. Mague - angetan von der Schönheit Georges - noch weitere fünf Somali-Katzen.

 

Somali-Katze blue, Cattery Kalahari-Sun
Somali-Katze blue, Jungtier, 8 Wochen alt, * 2010, Bildquelle: Cattery Kalahari-Sun

Erster Somali-Club in Amerika

 

1972 gründete Frau Evelyn Mague, Cattery Lynn-Lee, den Somali Cat Club of America (SCCA). Als sich die Somali-Züchter um die Anerkennung der halblanghaarigen Abessinier als Rasse bemühten, behaupteten einige Abessinierzüchter, dass die Somali-Katzen durch Einkreuzung anderer Rassen entstanden sind. Diese Anschuldigungen veranlassten die Mitglieder des Somali-Clubs, über die Herkunft ihrer Tiere besondere Nachforschungen anzustellen.

 

Evelyn Mague, Cattery Lynn Lee, eine der ersten Somali-Züchterinnen in Amerika, 1995 auf einer CFA-Cat-Show in Madison Square Garden, New York, Amerika, (c) Birgitta
Auf dem Bild: Frau Evelyn Mague, Lynn Lee Cattery - eine der ersten Somali-Züchterinnen in Amerika, 1995 auf der CFA-Cat-Show im Madison Square Garden, New York, Amerika

Nachtrag: 1995 traf ich Evelyn Mague,

Cattery Lynn Lee,

eine der ersten Somali-Züchter/innen in Amerika, auf einer CFA-Cat-Show in New York, im Madison Square Garden.

Es war nicht irgendeine Cat-Show, sondern die Jubiläums-Show: 100 Jahre-Cat-Shows in Amerika.

 

Lesen Sie die Geschichte der Somali-Katzen - erzählt von

Evelyn Mague.

 

CFA-Cat-Show 1995

im New Yorker Madison Square Garden, Amerika.

 

 

"Genesis" oder die Suche nach dem Ursprung

 

Ein New Yorker Mitglied, Mr. Del Pellegrino, analysierte im Jahre 1976 sämtliche Stammbäume. In seinen Studien, die den Titel "Genesis" tragen, kam er zu dem Ergebnis, dass alle Somali-Linien auf einen Kater zurückführen, der l952 von England nach Nordamerika importiert worden war. Der Name des Katers ist Raby Chuffa. Er wurde am 4. April 1952 bei Lady Barnhard in England geboren und an Mrs. Schuler-Taft, Zwinger "of Selene", nach Nordamerika verkauft.

 

Somali-Katze wildfarben, Cattery on Tiptoe
Somali-Katze ♀ wildfarben, * 2002, Bildquelle: Cattery on Tiptoe

Die Spur führt zu Mr. Mews, einer Katze
unbekannter Herkunft

 

Weitere Nachforschungen ergaben, dass Raby Chuffa of Selene von der Abessinier-Katze Purrkins aus der Roverdale Cattery stammt. Die Engländerin Mrs. Janet Roverdale bekam im Jahre 1942 von einem
Seemann eine Katze geschenkt, die wie eine Abessinier-Katze aussah. Diese Katze, Mrs. Mews, bekam zwei Kitten, einen schwarzen Kater und ein geticktes Weibchen. Mrs. Roverdale nannte diese Katze Purrkins und ließ sie als Abessinier-Katze eintragen. Purrkins wurde die Stammmutter für ihre Abessinier-Zucht in der Roverdale Cattery, und sie muss ein Langhaar-Gen getragen haben.

 

Somali-Katze wildfarben, Cattery Kalahari-Sun
Somali-Katze ♀ wildfarben, 5 Monate alt, * 2010, Bildquelle: Cattery Kalahari-Sun

Erste Anerkennung der Somali in Amerika

 

Im Jahre 1979 hatten die Somali-Katzenzüchter ihr Ziel erreicht. Am 1. Mai des Jahres gab die größte amerikanische Katzenorganisation, die Cat Fancier Association (CFA), dieser neuen Rasse den Championstatus - zunächst in den Farben Ruddy und Red.

Im Jahr darauf erfolgte die Anerkennung der Somali-Katzen auch durch alle anderen amerikanischen und durch die kanadischen Katzenorganisationen. Damit war die Somali-Katze offiziell anerkannt.

1977 kam übrigens das erste Somali-Pärchen aus den USA nach Deutschland.

1982 wurden die Somali-Katzen in Wildfarben, Sorrel, Blue und Beige-Fawn von der FIFe anerkannt, ein Jahr später in den entsprechenden Silver-Farbschlägen.

 

Somali-Katzen, Wurf, blue & wildfarben, Cattery Kalahari-Sun
Somali-Katzen, Wurf, wildfarben & blue, 5 Wochen alt, * 2010, Bildquelle: Cattery Kalahari-Sun

Die Somali-Katze hat eine harmonische Figur

 

Die Somali-Katze ist eine wohlproportionierte, mittelgroße Katze. Der Körper ist fest, muskulös und geschmeidig. Er soll schlank wirken, darf aber weder extrem lang noch kompakt sein.

Die Beine wirken elegant. Die Länge soll mit den Proportionen des Körpers harmonieren. Sie dürfen nicht kurz oder stämmig sein. Die Pfoten sind oval.

 

Der Kopf der Somali-Katze ist triangelförmig

 

Der Kopf zeigt eine gemäßigte Keilform mit weichen, anmutigen Konturen ohne flache Stellen. Die Stirn ist leicht gewölbt. Im Profil zeigt die Nasenlinie in Höhe der Augen eine sanfte Einbuchtung. Typisch für den Somali-Katzenkopf ist eine leichte Erhöhung vom Nasensattel zur Stirn. Ein gerades Profil ist ebenso unerwünscht wie eine übermäßig betonte Naseneinbuchtung.

Der Kopf wirkt besonders harmonisch, wenn das Verhältnis von Nasenlänge zur gesamten Kopflänge das Maß 1/3 (Nasenrücken) zu 2/3 (Stirn bis zum Ohransatz) beträgt.

Die Schnauze darf nicht spitz sein und keine eingezogenen Wangenlinien (Pinch) haben, aber eine ganz leichte Einwölbung zur Bildung der Schnauze ist erwünscht.

Das Kinn ist kräftig ausgebildet. Nasenspiegel und Kinn sollen auf einer geraden Ebene liegen. Ein flaches oder fliehendes Kinn ist ein Fehler.

 

Somali wildfarben, Cattery Al Chamassin
Somali ♀ wildfarben, * 2002, Bildquelle: Cattery Al Chamassin, CH

Die Ohren sind groß

 

Die kelchförmigen Ohren sind verhältnismäßig groß, weit auseinander platziert und breit am Ansatz. Sie sitzen ziemlich weit hinten am Schädel und sind leicht nach vorn geneigt. Das sieht so aus, als ob die Katze immer sehr aufmerksam wäre.

 

Die Augen sind mandelförmig

 

Die ausdruckvollen, glänzenden Augen sind leicht mandelförmig und stehen gut auseinander. Sie sind entweder bernsteinfarben oder grün.

 

Der Schwanz sieht aus wie ein Fuchsschwanz

 

Der Schwanz ist ziemlich lang, spitz zulaufend und stark am Ansatz. Buschig behaart erinnert er an einen Fuchsschwanz. Er darf keinen Knick haben.

 

Das Fell ist oft von unterschiedlicher Struktur

 

Das Fell der Somali-Katze ist halblang, weich, fein und dicht. Tiere mit gut entwickelter Halskrause und "vollen Hosen" sollen bevorzugt werden.

Die Fellstruktur der Somali-Katzen variiert von dick und wollig bis lang und seidig. Die einen haben dichtes und volles Fell, die anderen haben weniger Unterwolle aber längere Leithaare, die gewöhnlich mehr Tickingbänder haben.

Die meisten Somali-Katzen zeigen eine gute Mischung zwischen diesen beiden extremen Fellstrukturen, nämlich gemäßigte Unterwolle mit glänzendem Deckhaar.

 

Somali-Katze wildfarben
Somali-Katze wildfarben, Bildquelle: ? (Besitzer: bitte melden!)

Krankheiten durch Inzucht

 

Zu Anfang der Abessinierzucht wurden die Tiere häufig zu eng verpaart, wodurch sich verschiedene Krankheiten etablieren konnten. Da die Somali-Katzen von den Abessiniern abstammen und Kreuzungen untereinander nicht selten sind, ist es nicht erstaunlich, dass sich die bekannten Krankheitsbilder der Abessinier in den Somali-Linien fortsetzen.

 

Als eine besonders heimtückische Krankheit ist die progressive Retina Atrophie (PRA) anzusehen, weil sie sich autosomal rezessiv vererbt. Bei dieser Krankheit handelt es sich um eine degenerative Veränderung der Netzhaut, die zur Blindheit bei dem betroffenen Tier führt.

Oft erfährt der Züchter erst durch die Erkrankung der Jungtiere, dass seine Zuchtkatze und der Zuchtkater Träger dieser Krankheit sind. Deshalb züchten heute gewissenhafte Züchter nur mit PRA-getesten Tieren.

 

Die Patella Luxation ist eine Krankheit von der Somali-Katzen und Abessinier ebenfalls häufiger betroffen sind als andere Katzen. Bei den erkrankten Katzen springt die Kniescheibe aus ihrer normalen Stellung, und die Tiere können plötzlich nicht mehr laufen.

Gezüchtet werden soll nur mit Katzen, denen der Tierarzt einen negativen PL-Test bescheinigt hat.

 

Somali wildfarben, Cattery Al Chamassin
Somali-Katze blue, 8 Wochen alt, * 2010, Bildquelle: Cattery Kalahari-Sun

Fellfarben der Somali-Katzen

 

Einkreuzungen von fremden Rassen sind nicht unbedingt nur negativ zu bewerten. Der Genpool wird erweitert und neue Farben können entstehen. Somali-Katzen sind heute in folgenden Farbschlägen anerkannt:

 

Wildfarbe (englisch: Usual amerikanisch: Ruddy)
Ticking schwarz
Agoutifarbe goldbraun

Sorrel (amerikanisch: Red)
Ticking zimtbraun
Agoutifarbe kupferrot

Chocolate
Ticking dunkelbraun
Agoutifarbe kupferbraun

Lilac
Ticking hellgrau mit rosa Schimmer
Agoutifarbe beige

Blue
Ticking stahlblaugrau
Agoutifarbe hafermehlfarben

Fawn
Ticking dunkelbeige bzw. hell lederfarben
Agoutifarbe hellbeige

 

Black Silver
Sorrel Silver
Chocolate Silver
Blue Silver
Lilac Silver
Fawn Silver

 

Die Silver-Farbschläge unterscheiden sich allein durch die Agoutifarbe von den anderen Varietäten. Bei allen Silver-Farbschlägen ist die Agoutifarbe immer Silver, unabhängig von der Farbe des Tickings.

 

Somali-Katze wildfarben, Cattery Kalahari-Sun
Somali-Katze ♀ wildfarben, 6 Monate alt, * 2010, Bildquelle: Cattery Kalahari-Sun

Das Ticking der Somali-Katzen lebt durch deutlichen Kontrast

 

Das Fell der Somali-Katzen muss gleichmäßig getickt sein, das heißt, jedes einzelne Haar soll möglichst oft hell-dunkel gebändert sein. Die Bänder sollen gleich lang und deutlich voneinander getrennt sein. Mindestens die Hälfte der Gesamthaarlänge soll gebändert sein.

 

Der Haaransatz zeigt die Agoutifarbe, die Haarspitze die Zeichnungsfarbe. Das Ticking nimmt in Richtung Körperunterseite beziehungsweise Beininnenseiten allmählich ab, bis das Haarkleid nur noch die Agoutifarbe zeigt.

 

Die Schwanzspitze, die Sohlenstreifen und die Enden der getickten Haare haben stets die gleiche Farbe, nämlich die der Zeichnung.

 

Sohlenstreifen sind die Stiefelchen an der Rückseite der Hinterbeine.

Somali Kitten, Cattery Kalahari-Sun
Somali blue & wildfarben, 2 Wochen alt, * 2010, Bildquelle: Cattery Kalahari-Sun

 

Bei der Geburt haben Somali-Katzen noch kein geticktes Fell.

Der Rücken ist einfarbig in der entsprechenden Zeichnungsfarbe.

Der Bauch zeigt zu dieser Zeit nur eine schwache Agoutifarbe.

Der Kopf trägt ein einfarbiges Käppchen.

Das Ticking und die Agoutifarbe entwickeln sich recht langsam. Erfahrene Züchter können aber schon gleich nach der Geburt zwischen einer guten und einer weniger guten Agoutifarbe unterscheiden.

 

Gerade bei den Farbschlägen Wildfarben und Sorrel war und ist eine warme, leuchtende Agoutifarbe stets das höchste Zuchtziel.

 

Somali-Katze wildfarben, Cattery Kalahari-Sun
Somali-Katze ♀ wildfarben, 6 Monate alt, * 2010, Bildquelle: Cattery Kalahari-Sun

Pumastreifen im Gesicht

 

Das Gesicht der Somali-Katze zeigt außer den Pumastreifen - das sind die dunklen Streifen oberhalb der Augen - keine Streifenzeichnung, sondern nur leichte Schattierungen auf den Wangen.

Um die Augen herum ist bei jeder Varietät eine Zone von hellem Fell, die die dunkler gefärbten Augenlider ausdruckvoll unterstreicht.

Die Fußballen und die Umrandung des Nasenspiegels haben die gleiche Farbe wie die unbehaarten Augenlider.

Das Kinn ist gewöhnlich hell. Dieses helle Gebiet darf sich aber nicht weiter als bis zur Kehle erstrecken.

 

Somali wildfarben, Cattery Kalahari-Sun
Somali Kitten wildfarben, Bildquelle: Cattery Kalahari-Sun

Streifen an den Beinen sind bei Somali-Katzen verpönt

 

Hals, Beine und Schwanz dürfen keine Streifen zeigen. Bei den dunklen Varietäten mit ausgeprägter Agoutifarbe sind Streifen schlechter zu eleminieren als bei helleren Varietäten, weil bei letzteren der Kontrast zwischen Agoutifarbe und Zeichnungsfarbe nicht so stark ist und leichte Streifen weniger auffallen.

 

Somali-Katze sorrel, Cattery Kalahari-Sun
Somali-Katze ♀ sorrel, 5 Monate alt, * 2008, Bildquelle: Cattery Kalahari-Sun

Graues Unterfell ist bei Somali-Katzen nicht erlaubt

 

Wildfarbene Somali-Katzen haben nicht nur Probleme mit Streifenzeichnung, die sich am ausgeprägtesten an den Vorderbeinen zeigt, sondern auch mit grauen Zonen am Haaransatz. Etwas Grau an den Ellenbogen, an den Schultern und an der Brust wird gewöhnlich noch akzeptiert, aber ein grauer Haaransatz am ganzen Körper schließt auf Ausstellungen die Siegeranwartschaft aus.

 

Sorrel und Fawn Somali-Katzen haben oft zu wenig Kontrast

 

Sorrel und auch Fawn Somali-Katzen haben andere Probleme. Bei diesen Varietäten muss verstärkt darauf geachtet werden, dass Agoutifarbe und Zeichnungsfarbe den nötigen Kontrast haben, um eine Bänderung erkennen zu lassen.

 

Somali-Katze blue, Cattery Kalahari-Sun
Somali-Katze, blue, 8 Wochen alt, * 2010, Bildquelle: Cattery Kalahari-Sun

Silver muss klar sein

 

Die Silver Varietäten haben in den ersten Generationen oft noch nicht die saubere, helle, silberne Farbe. Farbige Flecken im normalerweise
silberfarbigen Fell wirken störend im gleichmäßig getickten Haarkleid und sind laut Standard nicht erlaubt.

 

Der Typ der Silver-Varietäten ist noch nicht stabil

 

Außerdem ist der Typ der Tiere in den Silver-Varietäten häufig noch nicht genügend gefestigt. Wurde das Silver über Orientalische Katzen
eingeholt, haben die Somali-Katzen oft eine zu gerade Nasenlinie und extrem lange, schlanke Körperformen. Somali-Katzen, bei denen das silberne Haarkleid über Chinchilla Perser eingeholt wurde, haben meistens ein viel zu wolliges, voluminöses Fell und einen zu kurzen, breiten Kopf.

 

Somali black silver, Feli Feés Silver Ninivé, 90er Jahre, Besitzer: Gerhard Hövels,
Wunderschöne Somali, black silver, Feli Feé Silver Ninivé, 90er Jahre, Besitzer: Gerhard Hövels,

In Wildfarbe und Sorrel haben die Somalis die Welt erobert

 

Wildfarbe und Sorrel sind die traditionellen Farben der Somali-Katzen.

Mit den ausdrucksvollen Agoutifarben dieser beiden Farbschläge haben die Somali-Katzenzüchter ein Zeichen gesetzt.

 

Wegen des streifenfreien Tickings und der wunderschönen Agoutifarben kann man die Somali-Katzen mit keiner anderen Halblanghaarkatze verwechseln.

 

Somali-Katzen sind verschmuste und sehr menschenbezogene Katzen mit sanfter Stimme. Sie sind äußerst lebhaft, und sie springen auffallend viel und gut. Sie mögen es nicht, wenn man sie in ihrer Bewegungsfreiheit einschränkt. Zudem sind sie sehr gelehrig: Man kann ihnen leicht beibringen, beliebtes Spielzeug zu apportieren. Mit Hunden und anderen Katzen verstehen Somali-Katzen sich gewöhnlich gut. Durch ihre starke Persönlichkeit ist eine Somali-Katze nicht selten der Chef innerhalb einer Katzengemeinschaft.


Mögen die jüngsten Kinder der Götter

  einer sonnigen Zukunft entgegen gehen.

 

   Text © Birgitta, 1993 - überarbeitet 2011

 

Somali-Katze wildfarben, Cattery Kalahari-Sun
Somali-Katze ♀ wildfarben, 5 Monate alt, * 2010, Bildquelle: Cattery Kalahari-Sun

 

Nachtrag


Aufgrund dieses Artikels bekam ich von Frau Angelika Holweck-Keckeisen eine Nachricht, dass sie wohl eine der ersten sorrel Somalikatzen in Deutschland besessen hat. Es ist Paaty´s Lizzy (sorrel 13-SOk), geboren am 18.07.1983, verstorben am 19.09.2001.

 

Frau Holweck-Keckeisen schrieb am 01.05.2013:

18 Jahre hat meine schöne, intelligente Somali-Katze mein Leben glücklich gemacht. Als ich meinen Kinderwunsch, der sich nicht erfüllte, losließ und ich meine Lizzy suchte und bekam, wurde ich schwanger. Lizzy hat ihren Platz als mein "erstes Baby" immer behalten. Mich und sie verband eine sehr große Liebe.

Somali sorrel, 1983, Paaty´s Lizzy
Paaty´s Lizzy, Somali sorrel (geb.: 18.07.1983, gest.: 19.09.2001)
Paaty´s Lizzy, Somali sorrel, geboren 1983
Paaty´s Lizzy, Somali sorrel, 80er Jahre

 

Somali-Katzen

sind zeitlos.  

 

Paaty´s Lizzy   


hat einen Stammbaum mit vielen berühmten Somalis.

 

Zum Vergrößern auf den Stammbaum klicken.

Somali sorrel, Paaty´s Lizzy, 1983
Stammbaum Paaty´s Lizzy, Somali sorrel, 1983


 

Vielen Dank an 

Frau Edda Delank, Cattery on Tiptoe,

Frau Elke Ondrusch, Cattery Kalahari-Sun,

und Frau Eva Gugelmann, Cattery Al Chamassin CH,

für die Bereitstellung der Fotos ihrer Somali-Katzen. 


 

Ich freue mich, dass anderen Katzenfreunden

mein Artikel über Somali-Katzen gefällt.

Auszüge aus diesem Artikel findest Du auf der

Website vom RAS-Journal und der Cattery El-Qahira.

 


 

Bei Wikipedia gibt es drei Hinweise zu meinem Somalikatzen-Artikel  über einen Weblink von RAS - Rassekatzen-Journal für Abessinier und Somalis.

 

Stand: März 2011

 

WIKIPEDIA Einzelnachweis:

Genesis-Studie belegt den Ursprung

und

Langhaar-Gen über Bunny-Cats in Abessinier-Lininen?

 

WIKIPEDIA Weblinks:

Ras - Rassekatzen-Journal für Abessinier und Somalis.

 


 

Weiterführende Links:

 

History of Somalis, Somali Cat Club Amrika, Inc.

 

Those Early Somali Years by Evelyn Mague for SCCA

 




   ©Birgitta Kuhlmey

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